Staatsanleihen als verzinsliche Wertpapiere
Gerade im Anleihebereich ist die Auswahl für Anleger heute sehr groß, denn die verschiedenen Rentenpapiere unterscheiden sich oftmals in zahlreichen Aspekten, die für den Anleger heute sehr wichtig sind. Unter anderem kann man die vielen Anleihen danach in Gruppen einteilen, wer als Emittent der jeweiligen Rentenpapiere am Markt auftritt. Somit gibt es zum Beispiel Unternehmensanleihen, Industrieobligationen, Kommunalanleihen oder auch Staatsanleihen. Wie der Name schon sagt, werden solche Staatsanleihen von Staaten emittiert, die sich genau wie Unternehmen auf diese Weise Kapital beschaffen möchten. Meistens wird den Staatsanleihen zwar eine besonders große Sicherheit zugeschrieben, was natürlich damit zusammenhängt, dass eben nicht nur ein einzelnes Unternehmen, sondern der Staat als Institution „hinter“ dieser Anlege steht, aber in der Praxis muss deutlich zwischen den verschiedenen Emittenten differenziert werden, was die Sicherheit der Anleihen angeht. Aus diesem Grund gibt es auch das so genannte Rating, mittels dessen Agenturen die Bonität bewerten, auch von Staaten als Emittenten.
Neben dem Faktor Sicherheit kennzeichnen sich die meisten Staatsanleihen durch einige Gemeinsamkeiten. So haben die Rentenpapiere des Staates zum Beispiel oft eine recht lange Laufzeit von zehn oder sogar bis zu 30 Jahren, sind aber trotzdem fast immer durch die vorhandene Handelbarkeit an den Börse jederzeit veräußerbar. Der Zinssatz ist im Normalfall über die gesamte Laufzeit unveränderlich und garantiert, wobei die Zinsen oftmals einmal im Jahr ausgeschüttet werden. Staatsanleihen gibt es in fast allen Währungen der Welt. Die deutschen Staatsanleihen sind unter der Bezeichnung Bundesanleihen bekannt bzw. im weiteren Sinne wird auch von den Bundeswertpapieren gesprochen. Sehr attraktiv kann für Anleger auch das Investment in ausländische Staatsanleihen sein, die mitunter je nach Ausstattung und Währung auch als Währungsanleihen bzw. als Auslandsanleihen bezeichnet werden.
Von den grundsätzlichen Eigenschaften her betrachtet gibt es keine Unterschiede zwischen einer inländischen und einer ausländischen Staatsanleihe. Im Detail können die Differenzen zwischen den einzelnen Anleihen jedoch erheblich sein, sowohl was die Sicherheit als auch die Rendite der Anleihe betrifft. Zwar gibt das erwähnte Rating bei den Staatsanleihen einen guten Anhaltspunkt bezüglich der Sicherheit bzw. des Emittentenrisikos, aber gerade bei Staatsanleihen in Form von (Fremd-)Währungsanleihen, die also nicht auf Euro lauten, gibt es für den Anleger zusätzlich noch ein Währungsrisiko zu bedenken, was bei deutschen Staatsanleihen bzw. bei Staatsanleihen eines Euro-Landes als Emittent nicht der Fall wäre. Während die Bundesanleihen derzeit recht niedrig verzinslich sind, kann ein Vorteil des Investments in ausländische Staatsanleihen eine zum Teil deutlich höhere Rendite sein. Manche Staaten zahlen sogar mehr als zehn Prozent Zinsen, dann jedoch meistens bei einem erhöhten Emittentenrisiko.