Bundesschatzbriefe und andere Schatzbriefe

Eine mögliche Geldanlage sind unter anderem die Schatzbriefe. Ein Schatzbrief ist eine Schuldverschreibung, die von der Struktur her flexibel zu gestalten ist. Schatzbriefe haben meistens eine recht lange Laufzeit, die nahezu immer oberhalb von fünf Jahren liegt. Hierzulande kennen die meisten Anleger die Schatzbriefe in Form der Bundesschatzbriefe, die zu den so genannten Bundeswertpapieren zählen. Diese Schatzbriefe werden demzufolge vom Bund emittiert und es gibt schon seit Jahrzehnten zwei Varianten, nämlich den Bundesschatzbrief Typ A und den Bundesschatzbrief Typ B. Ein generelles Merkmal der Bundesschatzbriefe ist, dass diese als sehr sichere Geldanlage gelten, auch wenn wie bei nahezu jeder anderen Schuldverschreibung auch der Bundesschatzbrief ein Emittentenrisiko aufweist. Die zwei Typen A und B unterscheiden sich im Wesentlichen von der Laufzeit und dem Zeitpunkt her, an welchem die Zinsen gezahlt werden. Während die Zinsen beim Bundesschatzbrief Typ A (Laufzeit sechs Jahre) in jährlicher Abfolge gezahlt werden, erfolgt die Zinszahlung beim Typ B erst am Ende der gesamten Laufzeit von sieben Jahren.

Die Zinsen als solche sind zudem dadurch gekennzeichnet, dass diese von der Höhe des Zinssatzes her von Jahr zu Jahr ansteigen. Man spricht in dem Zusammenhang auch von der so genannten Zinstreppe. Ferner ist eine Eigenschaft beider Typen Bundesschatzbriefe, dass der Anleger die Papiere nicht zwingend bis zum Ende der Laufzeit behalten muss, denn nach frühestens einem Jahr können die Papiere in bestimmten Grenzen zurückgegeben werden, nämlich jeweils maximal 5.000 Euro innerhalb von 30 Tagen. Ein Verkauf an Dritte kann übrigens jederzeit erfolgen. Während die Bundesschatzbriefe eine spezielle Wertpapiergattung darstellen, treten Schatzbriefe als mögliches Investment auch im Ausland auf. Auch dort werden die Schatzbriefe von Banken oder auch von Staaten emittiert, um von Anlegern zu bestimmten Zwecken Kapital einzusammeln. Die Anlage in Schatzbriefe ausländischer Emittenten kann durchaus sinnvoll sein, wenn sich die Zinsen zum Beispiel auf einem höheren Niveau als in Deutschland bewegen.

Allerdings gibt es bei einer Auslandsanlage immer besondere Dinge zu beachten, so auch beim Investment in Schatzbriefe ausländischer Emittenten. Denn während die Bundesrepublik als Emittent der zuvor erwähnten Bundesschatzbriefe eine sehr gute Kreditwürdigkeit hat, kann man das von allen ausländischen Emittenten, ganz gleich ob es sich um Banken oder um Staaten handelt, nicht immer behaupten. Zudem sollte sich der Anleger genau über die Struktur und Inhalte der Schatzbriefe informieren, da diese weitestgehend frei gestaltet werden können, was die Zinsen oder auch die Art der Rückzahlung angeht. Was die Schatzbriefe allerdings nahezu weltweit gemeinsam haben ist, dass die Laufzeit im langfristigen Bereich anzusiedeln ist und ein fester Zinssatz garantiert wird. Ausländische Schatzbriefe lauten selbstverständlich oftmals nicht auf Euro, sodass sich Anleger aus Deutschland bzw. aus der gesamten Euro-Zone auf ein Währungsrisiko einlassen.

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